Seit einem Jahr arbeite ich mit meinem Team nun in den neuen Praxisräumen in Charlottenburg. Ich durfte viele Patienten beraten und behandeln. Meine treuen überweisenden Praxen, Zahnärzte, Kieferchirurgen und Ärzte anderer Fachrichtungen, beziehen mich in die Therapiekette mit ein und bauen auf unsere Dienstleistung: optimale Diagnostik und eine zahnerhaltende endodontische Behandlung. Die Patienten vertrauen Ihrem Primärbehandler: Sie kommen zu mir, weil es eine strikte Empfehlung hierfür im Vorfeld gab und informieren sich im Rahmen des Aufklärungsgespräches bei uns über die notwendigen Maßnahmen.

 

Einigen Patienten müssen wir nach der Aufnahme der Befunde erklären, dass eine den Zahn erhaltende Therapie nicht möglich ist ( Frakturen können per dreidimensionaler Aufnahme erkannt werden, sehr komplizierte anatomische Verhältnisse der Wurzeln können die Prognose sehr negativ beeinflussen ). Die allermeisten Patienten verlassen aber mit einem positiven Ausblick und einer optimalen Aufklärung die Praxis, viele erwarten ihren Behandlungstermin mit einigem Bammel! Wenn ich die erhobenen Befunde Punkt für Punkt mit meinen Patienten bespreche, versuche ich, eine unkomplizierte Sprache zu sprechen. Die Benutzung von Bildern erleichtert es vielen Menschen, eine Idee davon zu bekommen, was einzelne Arbeitsschritte bezwecken sollen.

 

Die grundsätzliche Vorstellung, weshalb wir überhaupt Wurzelkanalbehandlungen durchführen und aus welchen Gründen ein Zahnarzt der Meinung sein kann, dass es unter spezialisierten Bedingungen zu besseren Ergebnissen kommen kann, möchte ich in jedem Aufklärungsgespräch vermitteln. Hierbei darf man nicht vergessen: ich kann nur das Bild einer ideal ablaufenden Behandlung vermitteln, muss aber trotzdem eine realistische Prognose nennen, die aus der zur Verfügung stehenden Literatur abgeleitet werden kann.

 

Ein zweidimensionales Röntgenbild stellt für viele Patienten eine sehr abstrakte Ansammlung von Grauwerten dar. Oft gelingt es nicht, die Ausdehnung einer apikalen Läsion so darzustellen, dass es für jeden nachvollziehbar erkennbar ist. Wenn ich unterstützend mit einer Skizze arbeite, erzeugt das meistens mehr Transparenz. Auf einer solchen Skizze lassen sich viele zusätzliche Informationen unterbringen: ich kann die unbehandelten Kanalanteile einzeichnen, es lassen sich der Zugangsweg und die Strategie der Aufbereitung andeuten. So gewinnen die Patienten einen Eindruck davon, welche Faktoren ich wichtig finde, sie erhalten einen Blick durch meine Augen. Vermutungen, welche man mit einem zweidimensionalen Bild nicht bestätigen oder entkräften kann, werden mit dreidimensionalen Aufnahmen in mehr Gewissheit übersetzt. Vor solchen Aufnahmen stehen die Patienten deutlich beeindruckt und erfassen sehr leicht, welche Befunde für die Behandlung relevant sind.

 

Ganz anders schaut es zum Behandlungstermin aus: viele Patienten sind sehr interessiert, was Schritt für Schritt gemacht wird und wie es voran geht. Natürlich spreche ich und erläutere, was welches Geräusch bedeutet, und führe so durch die Behandlung. Ohne Bilder ist das aber ein abstraktes Erleben der Situation, dessen sollten wir uns bewusst sein. Hier kommen hochauflösende, detailreiche Fotos ins Spiel: über die im Mikroskop integrierte Kamera gelingt es, Aufnahmen vom Zahn und den Details der Wurzelkanalbehandlung anzufertigen.

 

Es ist leicht, mittels speziellem Fotospiegel klare Bilder zu produzieren, die auch zur Dokumentation für mich dienen: Risse, frakturierte Instrumente, Perforationen, Kontamination und undichte Restaurationen dokumentiere ich immer, um die Faktoren belegen zu können, welche den Misserfolg begünstigen. Gereinigte Strukturen, zusätzliche erkannte und behandelte Kanalsysteme, erfolgreich restaurierte Wände und wundervolle Wurzelfüllungen sehen nicht nur toll aus, sie erleichtern mir die Kommunikation nach der Behandlung.

 

Ich schaue nach jeder Behandlung mit meinen Patienten die erstellten Fotos an, so ergibt sich ein vollständiges Bild aus dem Erzählten und Fotografierten. Akzeptanz durch Transparenz nenne ich das gern: wenn wir gezeigt bekommen, wie die Arbeitsschritte abliefen, was im Rahmen der Behandlung alles kontrolliert und beeinflusst werden konnte und wie das Ergebnis aussieht, drängt sich damit unweigerlich ein Gedanke auf: das wird heilen, das wird klappen !

 

Ich bin überzeugt, dass die Versorgung mit positiven Bildern und eine transparente Behandlung einen sehr großen Anteil am Heilungsvermögen haben. Wir verstehen Zusammenhänge besser, wenn wir es anschaulich erklärt bekommen. Wir vertrauen leichter in den Erfolg von medizinischen Behandlungen, wenn wir deren ästhetisches und kontrolliertes Ergebnis erklärt und gezeigt bekommen. 10.000 Fotos sind so binnen eines Jahres zusammen gekommen. 10-15 Fotos pro Patient. Manchmal auch ein paar mehr. Eine Auswahl.