Wurzelkanalbehandlung

Die klassische Wurzelkanalbehandlung wird von fast jedem Zahnarzt durchgeführt, die Erfolgsaussicht ist jedoch nicht immer so hoch, wie es technisch möglich ist.

Zusätzliche Kanäle oder Restgewebe werden mit dem bloßen Auge oder Lupenbrille übersehen oder das Instrumentarium reicht häufig nicht aus, um besondere anatomische Verhältnisse, wie stark gekrümmte oder enge Kanäle, zu behandeln. Die überweisenden Kollegen wissen aber: die Empfehlung des Patienten an eine auf Endodontie spezialisierte Praxis kann in den meisten Fällen den Zahn mit optimaler Prognose erhalten. Wurzelkanalbehandlungen werden innerhalb der Zahnmedizin von den Zahnärzten als die komplexeste und herausfordernste Behandlung empfunden, weil viele Arbeitsschritte in kleinster Dimension und aufeinander abgestimmt erbracht werden muüssen. Wir können den Kollegen durch unseren sehr hohen Spezialisierungsgrad auf diesem Fachgebiet Hilfestellung bieten. Die seit vielen Jahren überweisenden Zahnärzte schätzen den Qualitätsstandard unserer Diagnostik und Behandlung auf dem Gebiet der Endodontie, die Patienten spüren den hohen Grad an Abstimmung und Kommunikation zwischen den Zahnarztpraxen zu Ihrem Wohle.

ENDODONTIE - Unterwegs im Auftrag des Zahnerhaltes

Der Begriff Endodont stammt aus dem Griechischen und bezeichnet das „Zahninnere“. Die Endodontologie ist die Lehre von den Geweben im Inneren des Zahnes, die Endodontie bezeichnet die Wurzelkanalbehandlung eines Zahnes. Daneben kümmern sich Endodontologen noch um die Traumatologie, welche sich mit Maßnahmen nach einem Unfall beschäftigt. Geschädigte Zähne werden dabei so behandelt, dass sie trotz der erfahrenen Verletzungen erhalten werden können. Die Wurzelkanalbehandlung ist eine Maßnahme, durch die ein bakteriell infizierter Zahn mit Hilfe desinfizierender und versiegelnder Behandlungsschritte konserviert wird und so dauerhaft im Mund verbleiben kann. So werden aufwändige und mitunter kostenintensive Maßnahmen zum Zahnersatz in vielen Situationen unnötig. Patienten mit einer chronischen Entzündung an der Wurzelspitze sind meistens beschwerdefrei. Im Röntgenbild wird diese durch einen abgegrenzten dunklen Schatten deutlich, der für die Auflösung des Kieferknochens steht. In diesem Zustand ist der Zahn längst avital, der Zahn reagiert dann nicht mehr auf Temperaturen oder elektrische Reize. Um der Ausbreitung der Entzündung entgegenzuwirken und die bakterielle Kontamination zu entfernen, ist bei der chronischen Entzündung eine Wurzelkanalbehandlung indiziert um den Zahn zu konservieren. Die Erhaltung natürlicher Zähne steht also im Mittelpunkt unseres Handelns. Mit Hilfe modernster Behandlungsmethoden können Zähne, die früher als nicht erhaltungswürdig galten, für lange Zeit erhalten bleiben. Die Weiterentwicklung von unterstützender Technik schiebt die Grenzen des Machbaren immer weiter nach vorne. Vor Allem die Revision bereits wurzelkanalbehandelter Zähne ermöglicht die Anwendung aktuellen Wissens und Könnens auf Situationen, die früher nicht optimal therapierbar waren. So können wir selbst Zähne, die bereits durch eine chirurgische Wurzelspitzenresektion Teile der Wurzel verloren, dauerhaft erhalten.

Wichtige Aspekte einer Wurzelkanalbehandlung

Um Ihnen größtmöglichen Behandlungskomfort zu ermöglichen, erfolgt die Behandlung Ihres Zahnes in örtlicher Betäubung.

1. Vorbereitung

Als erstes überprüfen wir die absolute Kariesfreiheit des Zahnes und bauen ihn, wenn notwendig, bakteriendicht mit geeignetem Material auf.

2. Zugang und Sicht

Die Verwendung eines Dentalmikroskopes mit sehr starker Vergrößerung bis zum 25fachen Faktor ermöglicht die Identifikation wichtiger Strukturen, die dem bloßen Auge bisher verborgen bleiben mussten. Die gute Ausleuchtung des Behandlungsgebietes verbessert noch zusätzlich die optischen Vorteile.

3. Kofferdam

Ohne Isolation durch Kofferdam kann eine endodontische Behandlung nicht statt finden! Kofferdam ist ein elastisches Gummituch, welches den Zahn während der gesamten Wurzelkanalbehandlung vom Rest der Mundhöhle isoliert. So kann im Zahn keimfrei gearbeitet werden und Sie haben als Patient keinen Kontakt mit den desinfizierenden Spülflüssigkeiten.

4. Antibakterielle Spülung

Wie ich in mehreren wissenschaftlichen Artikeln bereits zahnmedizinischen Kollegen darlegen durfte ( Verlinkung zu PDFs ), ist die Desinfektion der zentrale Aspekt einer Wurzelkanalbehandlung. Nur unter Beachtung einer bewährten und wissenschaftlich fundierten Kombination von verschiedenen Reinigungs- und antibakteriell wirksamen Desinfektionsmitteln wird es möglich, das gesamte Wurzelkanalsystem keimfrei zu bekommen. Wir unterstützen die Desinfektion durch den Einsatz verschiedener, energiezuführender Methoden: Schall, Ultraschall und ein hocheffektiver Er:YAG-Laser optimieren die Reinigungswirkung und Reduzieren die Kontamination. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten sind die beschriebenen Methoden momentan leider noch keine Selbstverständlichkeit, aufgrund aktueller Studienergebnisse sehe ich deren Anwendung aber als MUSS für meine Behandlung!

5. Konservierende Wurzelfüllung

Eine aktuelle und stark standardisierte Methode zur Wurzelkanalfüllung ist die thermoplastische Wurzelfüllung. Dabei erwärmen wir das einzubringende Material und, gemeinsam mit einem abdichtenden Fugen-Füller ( dem Sealer ) wird eine optimale Abdichtung aller Kanalstrukturen erreicht. Neue Materialien auf keramischer Basis erlauben uns mehr Auswahl bei der Wurzelfüllung. Präzise können wir je nach vorliegender Indikation den geeigneten Werkstoff für die beste Wurzelfüllung auswählen.

6. Versorgung des Zahnes nach der Behandlung

Die Aufrechterhaltung der Keimfreiheit gelingt nur, wenn der Zahn abschließen von uns speicheldicht und damit keimdicht verschlossen wird. Ein wichtiger Arbeitsschritt der Wurzelkanalbehandlung ist der Verschluss mit geeigneten Materialien. Oft wird dies ein Kompositionswerkstoff auf Kunststoff- Keramikbasis sein, aber wir versorgen Zähne auch mit provisorischen Kronen oder Teilkronen. Eine derart durchgeführte Wurzelkanalbehandlung entspricht dem derzeit aktuellen internationalen Standard. Durch Sie erhält Ihr Zahn eine hervorragende Prognose. Wir sprechen nicht mehr vom „toten“ Zahn, sondern wir werben für eine Vorstellung vom optimal gereinigten und undurchlässig gefüllten Zahn, der für das Immunsystem kein belastendes Organ darstellt. In der heutigen Zeit stellt sich die Endodontie auch medizinischen und mikrobiologischen Testverfahren, um den Nachweis der Immunakzeptanz zu erbringen.

Um mit einem Satz zu beschreiben, weshalb wir die Endodontie lieben ? Aus Liebe zum Zahn !

3D Feindiagnostik

Konventionelle 2D-Aufnahmen zeigen häufig nicht die exakte Lage und Anzahl von Wurzeln und Wurzelkanälen.

Die präzise dreidimensionale Darstellung der zu behandelnden Zähne und der umgebenden Nachbarstrukturen erlaubt eine wesentlich genauere Planung der durchzuführenden Behandlungsschritte und somit einen vorhersagbareren Behandlungsverlauf. Es ist auch möglich „versteckte Probleme“ wie eine gebrochene Zahnwurzel oder eine Entzündung der Wurzelspitze, die sich bei einer normalen Zahnröntgenaufnahme hinter der Wurzel befindet, zu entdecken. Unser Premium-Partner J. MORITA ist Pionier in der Reduzierung der Strahlendosis bei Röntgensystemen. In Bezug auf das ALARA-Prinzip setzt der Volumentomograph Veraview X800 neue Maßstäbe.

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Beispiele sind die Wahlmöglichkeit zwischen 11 Aufnahmefeldern, die automatische „Dose Reduction Function“ oder die spezielle Kindereinstellung. Sie garantieren die niedrigste Strahlendosis bei gewünschter Bildqualität. Aufgrund der geringen Umlaufzeit von nur 9,4 Sekunden beträgt die Effektivdosis bei einer Rotation von 180 Grad nur das 1,8 fache einer herkömmlichen Panoramaaufnahme. Die einzigartige Bildqualität in 2D und 3D ermöglicht auch in anspruchsvollsten Fällen eine präzise Diagnose zu stellen und den bestmöglichen Behandlungsweg wählen zu können. Hinzu kommt eine Vielzahl innovativer Funktionen, die uns die größtmögliche Sicherheit bei der Diagnose, Behandlungsplanung und -durchführung geben. Die Gefahr von Fehlinterpretationen wird erheblich reduziert. Bei der Durchführung endodontischer Revisionsbehandlungen sowie bei komplexen Behandlungen wie dem dentalen Trauma oder der Deckung von Perforationen der Wurzel erleichtert die digitale Volumentomographie den gesamten planerischen Aspekt und die Durchführung der Arbeitsschritte. In sehr ungünstigen Ausgangssituationen kann ich frühzeitig auch „sinnlose“ Therapieversuche vermeiden und Ihnen die Therapiemethode empfehlen, welche den größten Erfolg verspricht.
Ich verspreche Ihnen, mit dem Einsatz des Volumentomographen der Firma J. Morita ein Gerät im Einsatz zu wissen, dessen Verwendung präzise Ergebnisse zur Planung liefert und welches gleichzeitig die Strahlenbelastung für Sie auf ein Minimum reduziert !

Entfernung frakturierter Implantatschrauben

Vor dem Hintergrund einer langen Nutzungsdauer und der hohen Kräfte, die beim Kauen walten, sind Zahnimplantate vor akuten und chronischen Überlastungen nicht gefeit.

Insbesondere die Konstruktionselemente von zweiteiligen Implantaten sind Schwachstellen für Verschleiß und Ermüdungsschäden. Der Bruch der Verbindungsschraube zwischen dem eigentlichen Implantat (im Knochen) und dem verschraubten Aufbau (Abutment) ist eine Komplikation von zweiteiligen Implantaten und nicht zu verwechseln mit einem Bruch des Implantats. Solch einem Abutmentschraubenbruch geht oftmals eine Schraubenlockerung voraus. Die Abutmentschraube ist sehr hohen Belastungen ausgesetzt und stellt ein Schwachpunkt in vielen älteren und auch modernen Implantatsystemen mit unterschiedlichen Implantatgeometrien dar. Für eine Lockerung dieser Schraubverbindung oder sogar Brüche sind Überlastungen durch den aufgesetzten Zahnersatz entscheidend.

Festsitzende oder gelockerte Schrauben

Gelockerte Schrauben

Wenn dem Schraubenbruch eine Schraubenlockerung voraus gegangen ist, kann das Reststück der Schraube schnell entfernt werden. Bei intaktem Innengewinde des Implantats ist dann die Wiederherstellung durch eine neue Schraube meist kein Problem.

Festsitzende Schrauben

Die Position des Schaubenbruchs und die Festigkeit des noch eingeschraubten Fragments beeinflussen den Erfolg der „Rettungsaktion“.

Mit Hilfe des Operationsmikroskopes kann die schadhafte Schraube in optimaler Vergrößerung dargestellt werden. Der Einsatz von sehr kleinen endodontischen Spezialinstrumenten hilft, den verbliebenen Schraubenrest so zu bearbeiten, dass die mechanische Entfernung gegen den Uhrzeigersinn möglich wird.

Oberste Priorität hat hierbei die Schonung des Implanatgewindes, damit der Zahnarzt später eine neue Aufbaukonstruktion verschauben kann. Ultraschallinstrumente sorgen ebenfalls für eine substanzschonende Bearbeitung der Schraube. Die sehr geringen Dimensionen der Instrumentenspitzen ermöglichen die selektive Manipulation der frakturierten Schraube. Die renommierten Implantathersteller bieten für die Entfernung einer gebrochenen Abutmentschraube auch „Rescue-Kits“ an, bei denen das Prinzip ist, dass spezielle Schraubenfasser aufgesetzt werden und die Schrauben gegen den Uhrzeigersinn herausgeschraubt werden. Auch von den Herstellern wird die Verwendung von Ultraschallinstrumenten empfohlen, durch deren Vibrationskraft der Schraubenrest gelockert werden kann. Es gilt aber nach wie vor: man kann nur das behandeln, was man sieht ! Deshalb steht und fällt der Erfolg mit dem Einsatz von maximaler Vergrößerung und Routine bei den handwerklichen Arbeitsschritten.

Entfernung frakturierter
Wurzelkanalinstrumente

Wurzelkanal- Aufbereitungsinstrumente brechen oder deformieren, wenn die angewandte Kraft die Stabilität des Instruments übersteigt, die an der dünnen Spitze am geringsten ist.

Insbesondere in gekrümmten Wurzelkanälen ist die Gefahr hoch, eine Ermüdungsfraktur auszulösen. Instrumentenbrüche gehören zu den gefürchtetsten Zwischenfällen während einer Wurzelkanalbehandlung, auch weil die hinterlassenen Feilenfragmente im Röntgenbild sichtbar sind. Um das Risiko der Materialermüdung zu vermeiden, werden bei einer Behandlung in unserer Praxis, die endodontischen Instrumente nur für eine einzige Behandlung verwendet. Wenn erste Verschleißanzeichen schon während der Behandlung mit dem Mikroskop erkennbar werden, wird die Feile vorsorglich schon während der Behandlung ausgewechselt. Es erfolgt im Rahmen des Qualitätsmanagements eine Dokumentation der verwendeten Feilen. Eine Aufbereitung der verwendeten Instrumente entfällt, da weder die komplette Dekontamination möglich noch die mechanische Beschädigung der Instrumente bei der Reinigung vermeidbar sind.

Feilenfrakturen vermeiden

Frakturierte Instrumente enfernen

Dass bei einer Behandlung ein Instrument abbricht, darf nicht passieren – aber es kann passieren. Die Statistik gibt Bruchraten von 0,9% bis zu 28% je Wurzelbehandlung an. Ein abgebrochenes Instrument braucht aber weder Patienten noch die zuvor behandelnden Kollegen zu beunruhigen: eine Instrumentenfraktur hat bei erfahrenen Endodontologen wenig Einfluss auf die Prognose des Zahnes.

Das Spektrum der technischen Möglichkeiten, die Qualität des Mikroskops und der Beleuchtung, das operative Geschick und die Erfahrung des Behandlers haben einen großen Einfluss darauf, wo bei jedem einzelnen Patienten die Grenze zwischen Belassen und Entfernen eines Instrumentenfragments zu ziehen ist. Die Prognose beim Belassen eines Fragments verschlechtert sich erheblich, wenn der betroffene Kanalabschnitt noch nicht ausreichend gut desinfiziert werden konnte, bevor das Instrument abbrach. Wir müssen, vor allem wenn die vorherige Behandlung ohne Spanngummi durchgeführt wurde und wenn das Desinfektionsprotokoll unvollständig war, von einer deutlichen Verschlechterung der Heilungschancen des Zahnes ausgehen.

Erkennen wir ein abgebrochenes Instrument im Rahmen einer Behandlung oder schon während der Beratungssitzung, besprechen oder ergreifen wir sofort die notwendigen Maßnahmen. Wenn der Kanalabschnitt hinter dem Instrument noch infiziert ist und das Instrument der Desinfektion im Weg steht, wird es nach Möglichkeit entfernt. Das gelingt immer dann zuverlässig, wenn ein geradliniger Zugang hergestellt werden kann, ohne die Struktur der betroffenen Wurzel zu sehr zu schwächen. Für tief im Zahn steckende Instrumentenbruchstücke verfügen wir über spezielle Instrumente und „Rescue-Kits“.  Falls ein Fragment nicht entfernt werden kann, sollte der Versuch unternommen werden, es zu passieren und dahinter normal weiter zu desinfizieren. Wenn das nicht möglich ist, sollte – erst nach korrekter Wurzelfüllung in allen zugänglichen Kanalanteilen – über eine mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion nachgedacht werden.

Mikroskop unterstützte Zahnmedizin

Eine hochwertige, moderne zahnmedizinische Versorgung ist nur sichergestellt, wenn der behandelnde Zahnarzt während des Eingriffs Vergrößerungshilfen einsetzt.

Ein sanfter, minimalinvasiver und zahnsubstanzschonender Erhalt der natürlichen Zähne ist häufig nur mit Vergrößerungshilfen und in manchen Fällen ausschließlich mithilfe des Operationsmikroskops möglich. Gerne unterstützen wir zahnärztliche Kollegen und Überweiser bei der  Diagnose und schwierigen Behandlungsfällen mit dem Operationsmikroskop, um das Behandlungsergebnis für die Patienten zu steigern. Eine bessere Sicht ist immer ein Vorteil! Genau hier liegt der Unterschied zwischen einer konventionellen Therapie ohne Vergrößerungshilfe und einer fortschrittlichen Therapie mit OP Mikroskop: Viele zahnärztlichen Behandlungen profitieren durch den Einsatz des  Operationsmikroskops, die erreichbare 25-fache Vergrößerung, sowie eine perfekte Ausleuchtung steigern die Behandlungsqualität immens!

Außerdem kann über die integrierte Kamera und Videotechnik die Dokumentation von Befunden erfolgen und deren Auswertung, auch bei anderen Fachärzten, erfolgen.

Die Vorteile
Die Unterstützung umfasst sowohl die Diagnostik als auch Maßnahmen im konservierenden und prothetischen Bereich der Zahnmedizin:

  • Füllungstherapie
  • Kariesexkavation, z.B. im pulpanahen Bereich
  • Präparationen
  • Diagnostik und Dokumentation durch Bild- und Videotechnik

Mikroskop unterstützte Rissdiagnostik

Für den Erfolg einer Wurzelbehandlung spielen Risse in der Zahnsubstanz eine erhebliche Rolle:

Über vollständige oder unvollständige Unterbrechungen der eigentlich intakten Dentin- und Schmelzflächen können Mikroorganismen in den Zahn eindringen und dort unter Umständen eine Infektion und Entzündung des Nerven verursachen. Das hat nicht nur lokale Auswirkungen auf den Zahn und das Schmerzempfinden in der betroffenen Region. Auch systemisch betrachtet ist es sehr wichtig, Pforten für eine bakterielle Kontamination zu identifizieren, denn das Immunsystem MUSS auf eine Invasion von Keimen reagieren. Diese Immunantwort verbraucht Ressourcen zur Abwehr, indem eine Entzündung als Antwort aufgebaut wird. Wir können mit der mikroskopunterstützten Rissdiagnostik einen wichtigen Beitrag leisten, um Zähne zu identifizieren, deren Behandlung durch das Vorhandensein eines Risses nicht erfolgreich verlaufen würde. So ersparen wir unseren Patienten nicht nur zeitintensive Behandlungen, sondern wir tragen erheblich dazu bei, auch die finanziellen Ressourcen der Patienten optimal einzusetzen, nämlich für sinnvolle und Erfolg versprechende Therapieoptionen.

Schonend für Zahngesundheit und Geldbeutel

Unter Sicht mit dem Dentalmikroskop gelingt es, Dentinrisse zu erkennen. Das Licht wird an Rissen gebrochen, so dass der Riss als Unterbrechung der normalen Zahnstruktur zu erkennen ist. Dabei ist es für die Einschätzung der Prognose wichtig, den Verlauf einer Fraktur zu erkennen und zu dokumentieren. Viele Risse verlaufen unvollständig oder enden in Bereichen, die durch eine individuelle Präparation des Zahnes so gefasst werden können, dass sich der Riss nicht weiter ausbreitet und keine Infektion über den Riss stattfinden kann. Somit kommt der mikroskopunterstützten Rissdiagnostik ein erheblicher Stellenwert zu, wenn es um die Diagnostik und Therapieentscheidung geht, ob und wie ein Zahn mit sehr guter Prognose erhalten werden kann. Ohne stark vergrößernde Hilfsmittel können diese Entscheidungen oft nur grob eingeschätzt werden, ohne das eine individuelle Risikoeinschätzung gelingt. Eine weitergehende Diagnostik von Rissen wird durch das DVT ermöglicht. Der Vorteil der DVT im Vergleich zur zweidimensionalen Röntgenaufnahme besteht in der dreidimensionalen Beurteilung knöcherner Defekte, so dass vor allem bei infizierten Dentinrissen indirekt aus der Lage und Ausdehnung der Defekte auf eine Vertikalfraktur geschlossen werden kann.

Laser

Wir verwenden die neueste Lasergeneration für die Desinfektion des Wurzelkanalsystems. Der langfristige Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung hängt wesentlich von diesem Punkt ab.

Die desinfizierende Wirkung des Lasers basiert dabei nicht auf Hitze (das würde auch für gesundes Gewebe schädlich sein), sondern auf einem sog. „akustischen Streaming“.

Man kann sich das als eine Art „Tsunami“ vorstellen: Energiereiche Schockwellen werden zusammen mit der Desinfektionslösung durch den Wurzelkanal geschickt. Dabei werden abgestorbene Gewebereste, Biofilme, Bakterien und Viren auch aus den normalerweise mechanisch schwer erreichbaren Nischen und Seitenkanälen entfernt.

Die Anwendung ist für die Patienten völlig schmerzfrei.

Kosten & Finanzierung 

Service der zählt, damit Sie Ihren Zahn erhalten können!

Die unter „Wurzelkanalbehandlung – Ablauf einer Wurzelkanalbehandlung“ beschriebene aufwändige Behandlung zum Erhalt Ihres Zahnes erfordert viel Zeit und kann kostenintensiv sein. Wir werden Sie daher im Vorfeld in einem ausführlichen Beratungsgespräch über die endodontische Behandlung, über die voraussichtlichen Behandlungskosten sowie über mögliche Behandlungsalternativen informieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass auch der Verlust eines Zahnes erhebliche Kosten zur Folge haben kann,die z.B. bei einer neuen Brückenversorgung oder einem Implantat deutlich höher liegen, als bei einer aufwändigen Wurzelkanalbehandlung. Alle Behandlungen werden entsprechend der Gebührenordnung für Zahnärzte, der GOZ, liquidiert und in Rechnung gestellt. Dies ist unabhängig vom Versicherungsstatus. Als reine Privatpraxis unterliegen wir keinem Vertragsverhältnis mit den gesetzlichen Krankenversicherungen, daher ist die Abrechnung über die Krankenversicherungskarte nicht möglich. Wir erstellen für Sie einen individuellen Behandlungsplan und einen darauf basierenden Kostenplan, den Sie am Tag der Beratung erhalten. Dadurch erhalten Sie die maximale Transparenz in Hinblick auf Alternativen zur vorgeschlagenen Behandlung und entstehenden Kosten. Bitte berücksichtigen Sie, dass auch für das Beratungsgespräch Kosten entstehen. Weitere Details erfahren Sie bei der telefonischen Terminvereinbarung.

 

Privatliquidation

Abhängig vom bestehenden Krankenversicherungsvertrag können auch für Privatversicherte Eigenanteile entstehen, da einzelne Arbeitsschritte manchmal in besonderer Ausführung oder Komplexität erbracht werden.

Wir unterstützen Sie aber nach Leibeskräften bei der Durchsetzung Ihrer Erstattungsansprüche gegenüber den Versicherungspartnern. Denn oft kann nur mit weitreichenden und detaillierten Erläuterungen und Begründungen der Leistungserbringer die Erstattung des Rechnungsbetrages bewirkt werden.

Finanzierung
Sie haben bei uns folgende Möglichkeiten, Ihre Rechnung zu begleichen:

  • Barzahlung am Tag der Behandlung.
  • Abrechnung über unsere Abrechnungsgesellschaft „Health AG“

Durch unsere Abrechnungsgesellschaft „Health AG“ können wir Ihnen attraktive Teilzahlungsmodelle anbieten, welche bis zu 12 Monaten Zinsfreiheit garantieren!

Sie können Ihre Rechnung bei der Health AG zinsfrei, unbürokratisch und bequem in Raten zahlen.

Der Patientenservice der Health AG beantwortet Ihnen Fragen zu Ihrer Rechnung durch direkten Kontakt mit einem Ansprechpartner. Anfragen können Sie aber auch online im Patientenportal der Health AG stellen.

Private Versicherungen und Beihilfestellen lehnen immer wieder die volle Erstattung von Behandlungskosten ab. Durch sachliche Stellungnahmen und unter Berufung auf aktuelle Gerichtsurteile erwirkt die Health AG in der Mehrzahl der Fälle Nacherstattungen.

Patienten Bereich der Health AG

FAQ’s 

1. Wann ist ein DVT nötig (Digitale Volumentomographie)?

Zum Einen kann das DVT helfen, Beschwerden aufzuklären, für die im klassischen zweidimensionalen Röntgenbild keine Ursache erfasst werden konnte. Zum Anderen hilft das DVT, die Planung der Wurzelkanalbehandlung sehr detailliert durchführen zu können: mögliche Herausforderungen werden im Vorfeld erkannt und eine Strategie zur Lösung wird erarbeitet – das spart oft Zeit und damit bares Geld für die Patienten, wenn die Behandlung stringent ablaufen kann.

2. Tut eine Wurzelbehandlung weh?

Nein! Eine Wurzelkanalbehandlung mit moderner Technik und Anästhesie ist nicht schmerzhaft. Das Gegenteil ist der Fall: Die Wurzelbehandlung führt gewöhnlich zu einer Abnahme von Schmerzbeschwerden, da das vormals entzündete Gewebe Beschwerden verursacht hat. Für 2-3 Tage nach der Behandlung kann der Zahn in machen Fällen „empfindlich“ sein. Leichte Schmerzmittel werden Ihnen im Bedarfsfall gut helfen.

3. Was ist der Vorteil beim Spezialisten?

Man kann nur das behandeln, was man sieht. Mikroskopische Wurzelbehandlungen sind von einer sehr aufwändigen technischen Ausstattung und von umfangreicher Erfahrung und Ausbildung abhängig. Deshalb gibt es Zahnärzte, die sich auf dieses Gebiet der Zahnheilkunde besonders ausgerichtet haben. Sie verfügen auch über die notwendige technische Ausstattung für die modernsten endodontischen Verfahren. Dorthin können Patienten für eine komplizierte endodontische Behandlung überwiesen werden, um dann die weitere zahnärztliche Behandlung bei Ihrem Zahnarzt wieder fortzusetzen. Das Dentalmikroskop, extrem filigrane Instrumente und eine besonders große Erfahrung ermöglichen uns auch die Behandlung extrem schwieriger Zähne. Wir bieten Ihnen unsere Ausbildung, unsere strukturierte Vorgehensweise und unsere Zeit. Gerne sind wir als Experten für Wurzelbehandlung für Sie da.

4. Wozu dient ein ”Kofferdam“?

Ein „Kofferdam“ ist ein hauchdünnes Gummituch, welches über einen zu behandelnden Zahn gelegt wird. Es schirmt den Zahn gegenüber der keimhaltigen Mundhöhle ab. Mit dem Kofferdam kann der Zahnarzt ein bakterienfreies Arbeitsfeld bei seiner Behandlung erreichen. Bei einer Wurzelbehandlung ist dies besonders wichtig, denn der Zahn wird geöffnet und von Bakterien und Infektionen befreit. Der Kofferdam schützt auch den Patienten, indem Spüllösungen durch das Gummi vom übrigen Mundraum ferngehalten werden.

5. Ist mehrfaches Röntgen des Zahnes ein Problem?

Natürlich wird auch bei einer digitalen Röntgenaufnahme eines Zahnes eine Strahlenbelastung erzeugt, aus zahnmedizinischer Sicht überwiegt aber der Nutzen hier bei Weitem die möglichen Risiken. Die Zahl der Aufnahmen wird auf ein notwendiges Maß reduziert, es dient der sicheren Diagnose, unterstützt uns bei der optimalen Wurzelbehandlung und ermöglicht die Feststellung des einwandfreien Behandlungsergebnisses.

6. Wie können Biokeramiken bei Perforationen genutzt werden?

Mit modernen Biokeramiken liegen neue Füllungsmaterialien in der Endodontie vor. Ein faszinierender Einsatzbereich von Biokeramiken ist die Behandlung von Perforationen an einer Zahnwurzel. Eine Perforation ist eine Verletzung der Zahnwurzel, meistens verursacht durch frühere Behandlungen. Das biologische hochverträgliche Material verschließt eine solche Öffnung trotz der in der Umgebung vorhandenen Feuchtigkeit, was mit bisherigen Materialien nicht möglich war.

7. Ist der Zahn nach einer Wurzelbehandlung auch wirklich gesund?

Ziel der endodontischen Behandlung ist die vollständige Befreiung des Wurzelkanalsystems von infiziertem Gewebe und von Entzündungsvorgängen. Der tatsächliche Erfolg einer Wurzel- Behandlung ist über digitale Röntgenverfahren und den klinischen Befund zuverlässig kontrollierbar. Auch ein Blutbild vor und nach der Behandlung zeigt eindrucksvoll, welchen Einfluss das Beseitigen eines entzündliches Prozesses auf die Entzündungswerte haben kann.
Viele Studien belegen, dass bei optimal wurzelbehandelten Zähnen die Infektionsquelle im Zahnbereich tatsächlich beseitigt ist. Es gibt sogar Untersuchungen, die zeigen, dass von ganzheitlich-medizinischer Seite als „Herd“ oder „Störfeld“ eingeschätzte Zähne nach der korrekten Wurzelbehandlung keine Störfelder in diesem Sinne mehr waren.

8. Was ist als Nothilfe bei einem Zahnunfall zu tun?
  1. Versuchen Sie nach Möglichkeit in dieser unangenehmen Situation Ruhe zu bewahren.
  2. Finden Sie den Zahn.
  3. Fassen Sie ihn am besten an der weißen Krone an und vermeiden es, ihn an der Wurzel anzufassen.
  4. Ist der Zahn verschmutzt, so halten sie ihn ca. zehn Sekunden lang unter kaltes Wasser.
  5. Falls es Ihnen moöglich ist, versuchen Sie, den kompletten Zahn wieder im Kiefer zu platzieren.
  6. Beißen Sie vorsichtig auf ein Taschentuch, damit der Zahn in Position bleibt.
    Ansonsten können Sie den Zahn z.B. in einem Glas Milch aufbewahren. Es gibt auch spezielle Zahnrettungsboxen, z.B., erhältlich in Apotheken. Ist beides nicht vorhanden, können Sie den Zahn auch im Mund aufbewahren bzw. in einem mit Speichel gefüllten Gefäß oder Beutel.
  7. Suchen Sie dann in Ruhe, aber zügig einen Zahnarzt für die weitere Behandlung auf. Diese sollte innerhalb vom 60 Minuten erfolgen.
9. Warum braucht ein Zahn manchmal eine erneute Wurzelkanalbehandlung?

äZähne, deren Wurzelkanal behandelt wurde, können grundsaätzlich genauso lange erhalten bleiben wie nicht wurzelbehandelte Zähne – im Idealfall also ein Leben lang. Der Erhalt der eigenen Zähne durch eine endodontische Therapie ist sehr oft möglich und vor allem sehr sinnvoll, denn der eigene Zahn erhält die natürliche Gebissstruktur am besten, darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) hin.

Da die Wurzelkanalbehandlung einen der kompliziertesten zahnmedizinischen Eingriffe darstellt, ist es möglich, dass die erste Behandlung nicht den gewünschten Erfolg erzielt; also der bereits behandelte Zahn nicht abheilt oder nach Monaten oder sogar Jahren wieder Beschwerden entstehen oder es zu einer Reinfektion des Kanalsystems wegen z.B. Karies kommt.

Sollte einer dieser Fälle eintreten, kann eine erneute Behandlung des Zahnes, die sogenannte Revision, doch noch den gewünschten Erfolg bringen. In Abhängigkeit von der Ursache wird so häufig ein chirurgischer Eingriff oder eine Extraktion vermieden.

Bei der Revision wird der Zahn erneut eröffnet, um einen Zugang zu den Wurzelkanälen zu schaffen. Dazu kann es notwendig sein, eine eventuell vorhandene Krone oder Brücke zu entfernen, um einen optimalen Zugang zu dem Wurzelkanalsystem zu erhalten. Bevor die eigentliche Behandlung beginnt, wird ein kleines elastisches Tuch (Kofferdam) um den Zahn angebracht, um diesen während der Behandlung frei von Speichel und Bakterien zu halten. Zunächst wird das Zahninnere sorgfältig nach bisher unentdeckten Wurzelkanälen und Hohlräumen abgesucht. Dabei sind stark vergrößernde Lupenbrillen oder ein Dentalmikroskop ausgesprochen hilfreich, um diese winzig kleinen Strukturen zu erkennen. Nachdem die alte Wurzelfüllung entfernt ist, werden die Kanäle mit feinsten Instrumenten und desinfizierenden Spülmitteln gesäubert und anschließend wieder mit einer bakteriendichten Wurzelfüllung versehen und der Zahn mit einer Füllung verschlossen.
Nach abgeschlossener Revisionsbehandlung sollte möglichst bald eine Krone oder Teilkronenversorgung angefertigt werden, um den Zahn vor Beschädigungen zu schützen und die volle Funktionsfähigkeit wieder herzustellen. Ihr Zahnarzt wird Sie dazu gerne beraten.

10. Wurzelkanalbehandlung oder doch besser ein Implantat?

Eine Wurzelkanalbehandlung ist eine der letzten Möglichkeiten einen Zahn zu erhalten, der durch eine Karies bis in die Zahnpulpa (die Nerven und Gefäße im Zahn) geschädigt ist. Doch wie lange hält ein wurzelbehandelter Zahn? Oder sind Implantate langfristig gesehen nicht doch „die besseren Zähne“? Über die Erfolgsaussichten wurzelkanalbehandelter Zähne im Vergleich zu Implantaten informiert Sie die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET).

Die European Society of Endodontology (ESE) hat strenge Richtlinien definiert, die eine erfolgte Wurzelkanalbehandlung als Erfolg oder Misserfolg einstufen. Demnach ergeben sich in einem Beobachtungszeitraum von meist 1 bis 5 Jahren Erfolgsraten zwischen 85% und 95%. Auch Zähne, die bereits eine Entzündung des die Zahnwurzel umgebenden Knochens aufweisen, heilen in diesem Zeitraum zu ca. 90% vollständig aus. Die Lebensdauer eines erfolgreich wurzelgefüllten Zahns liegt somit nicht wesentlich unter der eines vitalen, nicht wurzelgefüllten Zahns. Dennoch können Zähne, die bereits wurzelgefüllt sind, Beschwerden verursachen, wenn sie von Infektionen des Zahninneren oder Entzündungen des die Zahnwurzel umgebenden Knochens betroffen sind. Wird diese als nicht erfolgreich eingestufte Wurzelfüllung erneuert, liegen die Erfolgsraten der wiederholten Wurzelfüllung niedriger wie bei der Erstbehandlung. Mögliche Ursachen für den Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung sind Karies, Parodontitis, eine undichte Restauration der Zahnkrone, vertikale Wurzelfrakturen sowie persistierende Entzündungen an der Zahnwurzel.

Ein direkter Vergleich zwischen der Erfolgsrate von wurzelbehandelten Zähnen und Implantaten ist schwierig, da in der Implantologie keine einheitlichen Erfolgskriterien existieren wie sie von der ESE für wurzelbehandelte Zähne definiert wurden. Üblicherweise werden bei der Beurteilung eines wurzelkanalbehandelten Zahns strengere Erfolgskriterien herangezogen als bei Implantaten. Auch ist aufgrund des Fehlens einer einheitlichen Erfolgsdefinition der direkte Vergleich zwischen Implantatversorgungen untereinander kaum möglich. Erst 2007 haben die Fachgesellschaften Kategorien zur Klassifikation des Implantaterfolgs vorgeschlagen. Vergleicht man einzig und allein die Verweildauer eines Implantats oder Zahns in der Mundhöhle, so ergibt sich für beide Behandlungsvarianten eine „Überlebensrate“ von weit über 90% nach fünf bis zehn Jahren. Somit werden auch Implantate und wurzelbehandelte Zähne mit etwaigen krankhaften Veränderungen als erfolgreich eingestuft, da sie aufgrund des Fehlens von Beschwerden, in der Mundhöhle verweilen. Tatsächlich weisen Implantate zu Beginn meist sehr hohe Erfolgsraten von über 95% auf. Im weiteren Verlauf können zum Beispiel Entzündungen des Knochens um das Implantat herum (Periimplantitis) oder Probleme mit der prothetischen Versorgung des Implantates zu späten Komplikationen oder sogar zum Implantatverlust führen. Die Komplikations- und Misserfolgsrate wird für festsitzende Implantatrekonstruktionen in einem Zeitraum von fünf Jahren mit fast 40% angegeben. Oft können wirtschaftliche Faktoren bei der Entscheidung für ein Implantat eine nicht unwesentliche Rolle spielen, da das Einsetzen eines Implantats für eine Praxis lukrativer als zahnerhaltende Maßnahmen sein kann.

Sind Zähne bereits verloren gegangen, stellen Implantate eine hervorragende Ergänzung des Behandlungsspektrums dar. Auch können Faktoren, die die Prognose des erkrankten Zahns herabsetzen, wie zum Beispiel eine zu geringe Restzahnsubstanz oder die geplante Einbeziehung des fragwürdigen Zahnes in eine komplexe prothetische Versorgung, eher für die Zahnentfernung und die anschließende Versorgung mit einem Implantat sprechen. Die endgültige Entscheidung, ob ein Zahn erhalten werden sollte oder die Implantatversorgung die bessere Lösung ist, muss daher immer im Einzelfall geklärt werden. Es gibt kein eindeutiges Für und Wider für die eine oder andere Versorgung. Jedoch sollten stark geschädigte Zähne niemals vorschnell zugunsten eines Implantates entfernt werden, denn oft ist durch eine Wurzelkanalbehandlung der betroffene Zahn langfristig noch zu erhalten.

11. Was ist eine Wurzelspitzenresektion und wann ist sie sinnvoll?

Eine Entzündung um die Wurzelspitze herum ist fast immer Folge einer Infektion des Wurzelkanals selbst mit Bakterien, die Ursachen liegen also viel tiefer. Nur die Wurzelspitze selbst operativ abzutrennen ist daher nicht sinnvoll, es muß vorher die Infektion des Kanals selbst durch eine bestmögliche konservative Wurzelkanalbehandlung beseitigt werden. Nur wenn dies, z.B. durch eine Blockade des Kanals, nicht erreichbar ist, ist eine Wurzelspitzenresektion angezeigt. Die Resektion unter dem Mikroskop hat dabei erhebliche höhere Erfolgsaussichten, da so viel schonender und präziser operiert werden kann.

12. Welche Auswirkung hat eine Wurzellängsfraktur für den Zahnerhalt?

Wurzelkanalbehandlungen sind schwierige zahnärztliche Behandlungen. Nach oder während dieser kann eine Längsfraktur der Wurzel auftreten. Sollte dies der Fall sein, ist die Prognose, den Zahn zu erhalten, schlecht. Die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) weist darauf hin, dass eine Wurzellängsfraktur die Extraktion eines Zahnes notwendig macht.

Die Wurzelkanalbehandlung ist für viele Zähne die letzte Möglichkeit, diese zu erhalten. Tritt während einer Wurzelkanalbehandlung eine Längsfraktur auf, ist diese meist auf die Wurzel des Zahnes beschränkt und beginnt in der Regel an der Innenseite der Wurzel. Ursache für das Auftreten von Wurzellängsfrakturen ist zumeist ein zu hoher Verlust an Zahnhartsubstanz – sei es aufgrund einer Karies, oder aufgrund der Präparation der Wurzelkanäle. Aber auch zu hoher Kaudruck oder die anschließende Versorgung mit einer Krone oder Brücke können als Ursache gesehen werden. Es kommt nicht, wie oft angenommen, zu einer Versprödung des Zahnes durch eine Wurzelbehandlung. Der Feuchtigkeitsgehalt des Zahnes ändert sich nicht.

Liegt eine Fraktur der Wurzel vor, kommt es zu einer Kommunikation des Inneren des Wurzelkanals mit dem Parodont (Knochen und Strukturen, mit denen der Zahn im Knochen verankert ist). Über diese Kommunikationsmöglichkeit treten Bakterien und Entzündungsstoffe in den Raum außerhalb des Zahnes und führen so zu schwerwiegenden, oft chronischen Entzündungen des umliegenden Hart- und Weichgewebes. Reicht der Frakturspalt bis in den Bereich der Gingiva (Zahnfleisch), kann es sogar zu einer Plaqueablagerung und weiterem Eindringen von Bakterien kommen.

Oft ist die sichere Diagnostik der Wurzellängsfraktur schwierig. In vielen Fällen ist eine Veränderung im Röntgenbild (dunkler Schatten seitlich entlang der Wurzel) zu erkennen, auch klinische Symptome treten auf. In der Regel kann bei der klinischen Untersuchung eine lokal erhöhte Sondierungstiefe festgestellt werden.

Die einzige Therapie einer Wurzellängsfraktur ist derzeit die Extraktion des Zahnes. Wird der Zahn bei Beschwerdefreiheit im Mund belassen, kommt es aufgrund der Entzündungsreaktionen zu einem Voranschreiten des Knochenverlustes. Dies sollte vermieden werden, um die Möglichkeiten des Zahnersatzes, z.B. eine Implantation, nicht zu erschweren.

13. Ist eine Wurzelkanalbehandlung während der Schwangerschaft möglich? Gibt es eine Gefahr für das ungeborene Kind?

Wurzelkanalbehandlungen sind zahnärztliche Behandlungen, bei denen Zähne mit entzündetem Zahninneren oder bakteriellen Infektionen behandelt werden sollen.
Auch während einer Schwangerschaft können akute Entzündungen auftreten oder chronische Infektionen plötzlich starke Beschwerden verursachen. Um eine Behandlung während der Schwangerschaft zu vermeiden, sollte bei bestehendem Kinderwunsch der Zustand der Zähne zahnärztlich überprüft werden. So können bestehende Karies und Entzündungen an den Wurzelspitzen rechtzeitig erkannt und eine Behandlung vor Beginn der Schwangerschaft durchgeführt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V. (DGET) weist darauf hin, dass die Zahnbehandlung bei einer Schwangeren möglichst vermieden werden und nur bei akuten Schmerzen erfolgen sollte. Alle weiteren zahnärztlichen Behandlungen sollten nach Beendigung der Schwangerschaft bzw. der Stillzeit erfolgen. Während der Schwangerschaft sollten nur unbedingt notwendige zahnärztliche Behandlungen durchgeführt werden. Besonders während des ersten Trimesters ist das Kind gefährdet und das Risiko einer Fehlgeburt erhöht. Außerdem kann es zu einer Schädigung des Fötus durch Röntgenstrahlen und verwendete Medikamente kommen. Auch trotz vorheriger zahnärztlicher Untersuchung können spontan starke Zahnschmerzen während einer Schwangerschaft auftreten, die eine Wurzelkanalbehandlung unvermeidbar machen. Das Problem besteht darin, dass für eine Wurzelkanalbehandlung das Anfertigen von Röntgenbildern ein wichtiger Schritt ist, um die Qualität der Wurzelkanalbehandlung abschließend beurteilen zu können.

Sollte eine Wurzelkanalbehandlung in der Schwangerschaft notwendig werden, wird empfohlen, diese während des 2. Trimesters durchzuführen. Zur Bestimmung der Arbeitslänge wird die Verwendung von Endometrie-Geräten empfohlen, um das Anfertigen von Röntgenbildern zu vermeiden. Die Wurzelkanäle können erweitert und anschließend eine medikamentöse Einlage in die Wurzelkanäle eingebracht werden. So kann die Wurzelkanalfüllung für einige Zeit hinausgezögert und nach dem Ende der Schwangerschaft durchgeführt werden. Ebenfalls ist es sinnvoll, medikamentöse Einlagen, die Tetrazyklin enthalten, während der Schwangerschaft zu vermeiden. Zur Schmerzausschaltung ist eine Anästhesie auch während der Schwangerschaft möglich, ebenso kann Paracetamol zur Schmerzlinderung eingenommen werden. Eine Antibiotikagabe ist bei dringender Indikation möglich, allerdings sollten hier ebenfalls keine Tetrazykline verabreicht werden, da diese zu Zahnverfärbungen beim ungeborenen Kind führen können. Prinzipiell ist eine Wurzelkanalbehandlung bei dringenden Fällen auch während der Schwangerschaft möglich. Die DGET empfiehlt eine gründliche zahnärztliche Untersuchung vor einer Schwangerschaft, wodurch das Entstehen von Schmerzen während der Schwangerschaft in vielen Fällen vermieden werden kann. Alle zahnärztlichen Eingriffe und Medikamente sowie das Röntgen stellen ein Risiko für das Kind dar. Da das Anfertigen von Röntgenbildern wichtig ist für eine qualitativ hochwertige Wurzelkanalbehandlung, sollte die Wurzelfüllung erst nach Beendigung der Schwangerschaft erfolgen, wenn das Anfertigen von Röntgenbildern wieder möglich ist. Eine Beseitigung der Schmerzen ist durch eine ausreichende Desinfektion und Präparation der Wurzelkanäle jedoch in den meisten Fällen möglich.

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